Zu Beginn des Marienmonats feiern wir das Hochfest "Patrona Bavariae". Wir ehren Maria als Schutzfrau unseres Landes. Dieses Fest hat folgende historische Einordung: Kurfürst Maximilian I. (1573-1651) prägte das Land durch seine Verwurzelung im katholischen Glauben und besonders durch seine Liebe zur Mutter Christi, die er 1616 zur Schutzfrau Bayerns ausrief. 1638 ließ er zum Dank, dass München und Landshut vom Durchzug der Schweden verschont geblieben waren, die Mariensäule auf dem Münchner Marienplatz errichten.
Auch Bayerns letzter König Ludwig III. (1845-1921), war von katholischer Frömmigkeit geprägt. Sein Glaube beeinflusste auch sein politisches Handeln: Zeitlebens engagierte sich Ludwig für soziale Belange. Mitten in den Wirren des Ersten Weltkriegs (1914-1918) erwirkte König Ludwig III. 1916 bei Papst Benedikt XV. die liturgische Feier dieses Festes. Seit 1917 wird es in allen bayerischen Diözesen gefeiert. 1970 legte die Freisinger Bischofskonferenz das Fest der "Patrona Bavariae" auf den 1. Mai als Auftakt zum Marienmonat.
So ehren wir Maria als Schutzfrau unserer Heimat und Fürsprecherin in allen unseren Anliegen auch und gerade in dieser Zeit.
Ein Gebet von Papst Benedikt bei seinem Bayernbesuch am 9. September 2006 vor der Mariensäule in München lautet:
„Heilige Mutter des Herrn, unsere Vorfahren haben in bedrängter Zeit dein Bild hier im Herzen der Stadt München aufgestellt, um dir Stadt und Land anzuvertrauen. Dir wollten sie auf den Wegen des Alltags immer wieder begegnen und von dir das rechte Menschsein lernen; von dir lernen, wie wir Gott finden und wie wir so zueinander kommen können. Sie haben dir Krone und Zepter, die damaligen Symbole der Herrschaft über das Land gegeben, weil sie wussten, dass dann die Macht und die Herrschaft in den rechten Händen sind – in den Händen der Mutter. […] Alle Sorgen der Menschen nimmst du auf dich und trägst sie vor den Herrn, vor deinen Sohn. Deine Macht ist die Güte. Deine Macht ist das Dienen. Lehre uns, […] auf solche Weise unsere Verantwortung zu leben. Hilf uns, die Kraft des Versöhnens und das Vergeben zu finden. Hilf uns, geduldig und demütig zu werden, aber auch frei und mutig […]. Du trägst Jesus auf deinen Armen, das segnende Kind, das doch der Herr der Welt ist. So bist du, den Segnenden tragend, selbst zum Segen geworden“.
Tagesliturgie Hochfest "Patrona Bavariae"
Predigt Pfarrer Frank Mathiowetz
Predigt Pfarrvikar Sebastian Krems
BRIEF DES HEILIGEN VATERS an alle Gläubigen zum Monat Mai 2020